Ostern in Obertauern und im Salzburger Land: Schluss mit fasten!

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Wir wissen es eh alle: Dem Osterfest geht die Fastenzeit voraus. Ganze 40 Tage vorher soll gefastet werden, schließlich will man ja auf Ostern gut vorbereitet sein. Quasi innerlich gereinigt und spirituell schon voll auf die Auferstehung eingestellt. Nun ist es ja so: Nicht mehr alle Menschen in unseren Breitengraden sind so streng religiös. Aber ehrlich: Etwas hat es schon, das Fasten. Und etwas hat es schon, dann wieder so richtig schlemmen zu dürfen. Ganz egal ob die Gründe dafür religiös motiviert sind oder nicht. Auch im Salzburger Land und natürlich auch in Obertauern wird zu Ostern geschlemmt, was das Zeug hält.

Ich muss es ja zugeben: Ich faste nicht. Nie und zu keiner Zeit. Auch nicht in der Fastenzeit. Aber ich habe einen Mordsrespekt vor Leuten, die es tun. Dabei ist es mir gar nicht so wichtig ihre Gründe zu kennen. Ob sie sich wirklich innerlich reinigen und spirituell vorbereiten oder ob sie mal ganz einfach wieder mal bewusst auf ihren Körper und auf ihre Ernährung achten wollen ist dabei fast schon sekundär.

Ich finde es gut, wenn sich jemand zu etwas entschließt, eine Entscheidung trifft und diese auch durchzieht. Außerdem haben mir grundsätzlich religiös unverdächtige Menschen davon berichtet, wie gut ihnen die Fastenszeit getan hat. Quasi wie neu geboren oder so ähnlich. Dann empfinde ich ein wenig Neid, dass ich nicht so konsequent gewesen bin und ganz einfach weitergemacht habe wie bisher.

Nach der Fastenzeit in Obertauern und im Salzburger Land so richtig „reinhauen“…

Mein Zugang zur Fastenzeit und zum darauf folgenden Osterfest wäre allerdings ein anderer und wäre durchgehend kulinarisch geprägt. Es ist einfach herrliche, wenn man nach Tagen des Verzichtes wieder mal so richtig „reinhauen“ darf. Meine Idee dahinter wäre, sich in der Fastenzeit bewusst auf ein paar wenige Geschmäcker zu fokussieren um danach wieder aus dem Vollen schöpfen zu können. Bewusster Verzicht um danach wieder mehr zu schmecken.

Da ich zu Ostern auch gerne unterwegs bin und mir Obertauern sehr am Herzen liegt sind mir bei meiner Recherche, wie denn dort und in der Nähe Ostern gefeiert wird, ein paar interessante Sachen über den Weg gelaufen. Sowohl in Sachen Brauchtum als auch in Sachen Kulinarik. Ich plädiere einfach dafür, wenn schon denn schon, beides als eine Einheit zu betrachten. Das ganze Brauchtum und die ganzen Traditionen als eine Art von „Passage“ und Übergang von der Fastenzeit hin zu einem kulinarischen Osterfest wahrzunehmen. Seid ihr bereit euch auf diese Reise zu begeben? Gut so! Es kann also losgehen.

Ob das hier Antlass-Eier sind? Ich weiß es nicht. Aber ein gutes Ei schmeckt ohnehin immer gut zu Ostern!

Ob das hier Antlass-Eier sind? Ich weiß es nicht. Aber ein gutes Ei schmeckt ohnehin immer gut zu Ostern!

Bisher nichts gewusst habe ich zum Beispiel von den sogenannten „Antlasseiern“. Die Eier, die am Gründonnerstag oder auch am Karfreitag gelegt werden, werden im Volksmund als Antlass-Eier bezeichnet, was so viel wie Entlassung, Ablass oder Lossprechung bedeutet. Dass diese Eier dann Glück bringen versteht sich von selbst. Sie haben aber offenbar auch die Eigenschaft, dass sie nie verderben.

So kommt es auch, dass viele in der Region und darüber hinaus Eier in Handschuhfächern von Autos herumkarren und bei einem Hausbau das eine oder andere Ei eingegraben wird. Kann man daran glauben, wenn man möchte. Schaden kann es ja nicht. Was mich aber interessiert: Schmecken diese Eier auch anders? Ich konnte es leider nicht eruieren und so werde ich mich wohl auf ins Salzburger Land und nach Obertauern machen und das bei einer Verkostung herausfinden müssen.

So oder so ähnlich könnte ein Osterlamm im Salzburger Land oder auch in Obertauern aussehen...

So oder so ähnlich könnte ein Osterlamm im Salzburger Land oder auch in Obertauern aussehen…

Wenn ich mich dann mit solchen Eiern gestärkt habe, dann kann es auch gleich schon mit dem Lungauer Osterfeuer weitergehen. Dor erwarten mich 4 bis 6 Meter hohe „Kästen“, darunter versteht man festgefügte, stumpfe, pyramidenförmige Holzgestelle. Innen wird das dann mit Reisig und sonstigen Baumabfällen gefüllt und voilá: Am Karsamstag werden diese Konstruktionen dann entzündet, um bald darauf lichterloh zu brennen.

Damit wäre es mir persönlich dann genug mit dem Brauchtum und den Traditionen. Das ist nämlich alles schön und gut, aber der Mensch lebt schließlich nicht von Traditionen und Brauchtum allein. Nicht einmal im Salzburger Land und nicht einmal in Obertauern. Der Mensch muss auch essen. Zumal wenn er sich an die Fastenzeit gehalten hat. Was gibt es also schönes und gutes aus der Region? Da wäre zum Beispiel eine Bärlauchsuppe. Diese hat zwar weniger mit Ostern zu tun, schmeckt aber zu dieser Jahreszeit einfach am allerbesten. Von wegen Frühling und so.

Darauf ließe sich dann ganz locker, lässig und äußerst gut schmeckend ein Osterlamm folgen lassen. Bei meiner kulinarischen Recherche ist mir zum Beispiel ein gebackenes Osterlamm mit Kartoffel-Bärlauchsalat und Frühlingskräutern untergekommen. Also wenn das mal nicht alle Fliegen mit einer Klatsche schlägt, dann weiß ich auch nicht mehr. Das Rezept dazu findet ihr sicherlich in den Weiten des Internets. Oder dann eben am besten im Salzburger Land oder in Obertauern probieren. Ich bin sicher, da wird sich auch das eine oder andere Osterlamm finden lassen, in welche Variante und Variation auch immer.

Ihr seht also schon: Ostern, Salzburger Land, Salzburg und Obertauern passen perfekt zusammen. Mein Vorschlag also: Warum nicht Ostern ebendort verbringen? Würde sich definitiv lohnen, nicht nur in kulinarischer Hinsicht. Der Osterhase wird sich wohl auch in Obertauern sehen lassen. Warum also zuhause bleiben?

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