6 Tipps für die perfekte Skitour in Obertauern

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Immer mehr Wintersportler kehren den präparierten Pisten den Rücken zu und finden Gefallen am Skitourengehen. In Obertauern hat man diesbezüglich schier unendliche Möglichkeiten. Aber Vorsicht: Ohne richtige Planung kann eine Skitour schnell nach hinten losgehen. Wir haben die wichtigsten Tipps für die perfekte Tour zusammengestellt.

1. Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung!

Gute Vorbereitung ist bekanntermaßen die halbe Miete – das gilt besonders für eine Skitour in alpinem Gelände, die neben jeder Menge Spaß natürlich immer auch Risiken mit sich bringt. Um die zu minimieren, sollte man die Skitour früh genug planen.

Ein absolutes No Go (und zudem hochgradig lebensgefährlich) ist es, in der Früh einfach zum nächstbesten Berg zu fahren, sich die Tourenski anzuschnallen und wild drauflos zu marschieren. Das kann im schlimmsten Fall tödlich enden!

Unser Tipp: Blauäugige Übermütigkeit hinten anstellen – und wenn die Motivation noch so groß ist. Wenn die Verhältnisse nicht passen, muss man die Skitour eben verschieben! Die Verhältnisse kann man überprüfen, in dem man sich den aktuellen Wetterbericht für die betreffende Region ansieht und im gleichen Atemzug die Lawinenwarnstufe checkt – auf dieser Seite hier gibt es eine gute Übersicht.

Wenn die Verhältnisse nicht passen, muss man die Skitour eben verschieben!

Wenn die Verhältnisse nicht passen, muss man die Skitour eben verschieben!

Achtung: Kein Wetterbericht ist so zuverlässig wie die eigenen Augen. Deswegen sollte man sich vor Ort auch noch ein eigenes Bild von der Schneesituation machen und gegebenenfalls das Schneeprofil analysieren. Wer sich damit nicht auskennt, sollte unbedingt auf die Hilfe von Experten (Bergführern etc.) zurückgreifen!

2. Eine passende Tour auswählen

Nicht jeder Skitourengeher kann auf jeden Berg spazieren. Es kommt immer auf Kondition und Erfahrung an. Bei der Planung der Tour sollte man sich deshalb genau ansehen, welcher Hang für einen geeignet ist. Man sollte sich diesbezüglich nie an anderen messen und man sollte bei der Einschätzung des eigenen Könnens realistisch bzw. am Boden bleiben. Wer noch Nachholbedarf in Sachen Können beim Skifahren oder Snowboarden hat, sollte vor einer Skitour lieber noch ein paar Basics trainieren. 

Geeignete Routen für eine Skitour in Obertauern: die Südwienerhütte, die Große Kesselspitze oder das Zehnerkar. Wem das nicht genug ist, der kann sich auf dieser Seite hier viele weitere Touren anzeigen lassen. Man kann die Ergebnisse sogar nach Kondition, Technik, Höhenmeter, etc. filtern – sehr praktisch!

3. Die richtige Spurwahl

Hat man sich für eine Tour entschieden, sollte man genau planen, welchen Weg man auf den Berg nimmt (Spurwahl). Das ist wiederum abhängig von der Schneesituation und vom Gefälle des Berges. Gute Spurwahl verringert das Risiko von Lawinenabgängen. Auch hier empfiehlt sich die Hilfe von erfahrenen Experten.

4. Ausrüstung

Ohne die richtige Ausrüstung wird der Berg schnell zum Feind

Ohne die richtige Ausrüstung wird der Berg schnell zum Feind

Mit falschem oder mangelhaften Equipment wird der schönste Hang schnell zum unbezwingbaren Feind. Rechtzeitig vor der Tour sollte man deswegen Ski, Bindung, Felle, Skistöcke und die Funktionialität des LVS-Gerätes überprüfen (Batterien wechseln!). Man sollte unbedingt darauf achten, dass Ski und Skistöcke die richtige Länge haben. Für die Ski gilt: mindestens Schulterhöhe. Bei den Stöcken: Der Ellenbogen muss im rechten Winkel sein.

Besonders das LVS (= Lawinenverschüttetensuchgerät) ist beim Tourengehen ein absolutes Muss! Wer sich die passende Ausrüstung nicht gleich kaufen will, kann sie sich bei lokalen Anbietern ausleihen.

5. Proviant und Bekleidung

Ein Aufstieg bei einer Skitour ist kein Zuckerschlecken, sondern körperlich sehr anstrengend. Deswegen sollte man immer genügend Wasser (oder Tee) dabeihaben. Körperliche Anstrengung treibt den Blutzuckerspiegel in den Keller. Deswegen sollte man ein paar Früchte oder Müsliriegel mitnehmen.

Um sich weder zu Tode zu schwitzen noch zu erkälten, sollte man sich nach dem Zwiebelprinzip kleiden. Das heißt: Schicht für Schicht anziehen (und bei Bedarf wieder ausziehen). Für alle, die viel schwitzen, empfiehlt sich auch das Mitnehmen eines T-Shirts/Longsleeves zum Wechseln. Immer dabei sein sollten Stirnband oder Mütze und natürlich ein Helm für die Abfahrt.

6. Nie alleine unterwegs sein

Man sollte mindestens zu zweit unterwegs sein

Man sollte mindestens zu zweit unterwegs sein

Wer eine Skitour unternehmen will, sollte dieses Unterfangen nie alleine, sondern mindestens zu zweit angehen. Natürlich empfiehlt sich als Partner ein erfahrener Skitourengeher, der einen in die hohe Kunst der Lawinenkunde einweihen kann und einen im Fall des Falles schnell und professionell aus einer Lawine holen kann. Das ist aber kein Muss.

Wer lieber mit (unerfahrenen) Freunden unterwegs ist, sollte auf jeden Fall einen Bergführer für die Tour ins Boot holen – eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein. Generell wichtig ist es, sich niemals an den Maßstäben seiner Kollegen zu messen – soll heißen: Selbstüberschätzung ist bei einer Skitour Fehl am Platz.

 

Ein herzlicher Dank für all die wertvollen Tipps geht an die staatlich geprüfte Bergführerin Silvia Grillitsch, die auch die Skischule CSA in Obertauern leitet!

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